zur Erinnerung

Abschied ist ein leises Wort

Matthes, Roland

Pollack, Andrea

Ampler, Klaus

Erler, Dieter

Fuchs, Ruth

MĂŒller, Jutta

SchÀdlich, Gerd

Buschner, Georg


Trauer um Kult-Trainer: Gerd SchÀdlich * 30. Dezember 1952 in Rodewisch;
† 29. Januar 2022
( 69 Jahre )
war ein deutscher Fußballspieler und -trainer. Bekannt wurde er in der DDR als Trainer der BSG Aufbau Krumhermersdorf aus einem der kleinsten Orte, die je in der zweitklassigen DDR-Liga vertreten waren. Den Vereinen FSV Zwickau und FC Erzgebirge Aue verhalf er als Trainer zum jeweils erstmaligen Aufstieg in die 2. Bundesliga. Nur wenige Tage nach dem Tod von Dixie Dörner wird erneut um eine Identifikationsfigur des Ostfußballs getrauert.

Um seine Erfolge als Spieler, vor allem als Trainer hat Gerd SchĂ€dlich nie viel Aufheben gemacht. Er war der stille Macher, der „Grand Senior“ der DDR-Fußball-Trainer-Gilde. Nach langer Krankheit, von der auch kaum jemand wusste, ist der gebĂŒrtige Rodewischer in der Nacht zum Samstag im Alter von 69 Jahren gestorben. Das teilte sein Stammverein Chemnitzer FC am Samstag mit, nachdem SchĂ€dlichs Familie den Club informiert hatte. SchĂ€dlich hinterlĂ€sst Ehefrau und Tochter.

„Es ist unfassbar traurig und so schwer, derzeit Worte zu finden oder die Tragweite fĂŒr uns zu erfassen. Gerd SchĂ€dlich war eine Konstante, ein Mensch und Arbeiter, der still und immer ohne Aufsehen um seine Person fĂŒr den Verein da war und dessen Erfolg ĂŒber alles stellte“, sagte der CFC-Vorstandsvorsitzende Romy Polster. Er betonte: „Mit seiner ruhigen und fast schon vĂ€terlichen Ausstrahlung fĂŒhlte man sich in seiner Gegenwart stets wertgeschĂ€tzt, geachtet und unterstĂŒtzt. Mit dem heutigen Tag haben wir einen ganz großen Fußballer, Menschen und Freund verloren.“

Zwischen 1972 und 1976 bestritt SchĂ€dlich 32 Pflichtspiele fĂŒr den CFC-VorgĂ€nger FC Karl-Marx-Stadt, auch in der DDR-Oberliga. Eine langwierige Verletzung zwang ihn viel zu frĂŒh, mit nur 25 Jahren, seine aktive Laufbahn zu beenden.

Der Sport ließ ihn nicht los. Er wurde Diplomsportlehrer und arbeitete in diesem Beruf an einer kommunalen Berufsschule in Karl-Marx-Stadt und spĂ€ter fĂŒr den Deutschen Turn- und Sportbund (DTSB) der DDR. 1985 begann dann seine zweite Fußball-Karriere als Trainer, zunĂ€chst in der 2. Mannschaft des FCK. Danach ging es zu Aktivist Schwarze Pumpe (1986-1987), zur BSG Aufbau dkk Krumhermersdorf, die er in die zweithöchste DDR-Liga fĂŒhrte (1987-1990).

Erfolgreiche Zeit bei Erzgebirge Aue

Oberhalb der Gedenktafel ist ein legendÀrer Spruch von ihm verewigt: "Wenn Sie mal Trainer sind von Aue, dann wissen Sie, dass Sie nix zu lachen haben".

Nach der Wende trainierte er den FC Stahl Riesa (1990-1991), den FSV Zwickau (1991-1996), den FC Sachsen Leipzig (1997-1998) und den FSV Hoyerswerda (1998-1999), ehe es ihn zum FC Erzgebirge Aue verschlug.

Dieses Engagement sollte neben dem in Zwickau zu den erfolgreichsten in der Trainer-Laufbahn des Gerd SchĂ€dlich werden. Beide Clubs fĂŒhrte der Mann, der mit wenig Mitteln viel erreichte, in die 2. Bundesliga. Und er hielt mit beiden Vereinen die Klasse. Als Aue am letzten Spieltag vor der Winterpause 2007 gegen 1860 MĂŒnchen eine 0:5-Niederlage kassierte, trat SchĂ€dlich zurĂŒck und damit auch von der fĂŒr ihn großen Fußball-BĂŒhne.

Trauer um DDR-Fußballlegende „Dixie“ Dörner im Alter von 70 Jahren verstorben

Noch einmal heuerte er 2008 beim Chemnitzer FC an, fĂŒhrte das Team in die 3. Liga. Doch auch bei seinem Stammverein machte er von sich aus Schluss, als 2013 die Ergebnisse nicht mehr stimmten. Von 2014 bis 2017 war er noch als Chefscout fĂŒr den Halleschen FC unterwegs, dann zog er sich mit Erreichen des Rentenalters aus dem Fußball-GeschĂ€ft zurĂŒck.

Er starb in der Nacht zum 29. Januar 2022 nach langer schwerer Krankheit im Alter von 69 Jahren.


© infos-sachsen / letzte Änderung: - 17.07.2023 - 09:04